Ichnusa
Tirrenide war ein Kontinent, der vor Jahrtausenden, vom Anbruch des Lebens existierte. Dieser Kontinent war ausgedehnt und wurde mit einer grünen und üppigen Natur bedeckt und von starken Männern und bezaubernden Tieren bevölkert. Der Zorn Gottes brach plötzlich nachts ohne Grund über Tirrenide aus. Die Erde, erschüttert von fürchterlichen Beben, begann zu beben; das Meer wühlte auf: die Wellen waren sehr hoch und sie gingen katastrophal an Tirrenide nieder. Die Küsten, die fruchtbaren Ebenen, die Hügel und die hohen Gipfeln wurden von den Wellen überschwemmt. Es schien, der Weltuntergang zu sein!
Als Tirrenide wäre beinahe versunken, besänftigte Gott seine Wut. – „Oh! Unglückliches Land! Meine Wut hat eine zu große Ausrottung bereitet!“ – rief Er reuevoll aus. Weil ein kleiner Teil noch auftauchte, stützte Gott seinen Fuß auf diesen Teil und rettete das restliche Land, bevor das Meer es völlig verschlang. Die große Tirrenide wurde zu einen abgelegenen Abdruck mitten auf das Meer und sie wurde anfangs Ichnusa (d.h. Fußstapfe) und später Sardinien (aus „Sardus“, einen berberischen Held aus Afrika) genannt. Trotz der kleinen Dimensionen war Ichnusa wie eine verkleinerte Tirrenide : die Schiffbrüchigen, die aus Tirrenide flohen, glaubten nämlich den untergegangenen Kontinent wiederzusehen, als sie in die Insel kamen. Dennoch prägte die Erinnerung von der schauderhaften Katastrophe eine tiefe Schwermut, die von Generation zu Generation überliefert wurde, ein. Man kann noch diese Schwermut in den Schlafliedern, in den Tänzen, in den Sitten und Gebräuchen von den Traditionen vom sardischen Volk finden. Obwohl scheint die sardische Seele manchmal spröde und empfindlich zu sein, ist sie freundlich und leidenschaftlich mit denen, die ihr nahe kommen und sie verstehen können.